EIN PRAXISBUCH - erwachsen aus meinem letzten großen Tanztheaterprojekt mit insgesamt weit über 200 SchülerInnen einer Haupt- und Realschule. Die Romeo- und Julia-Thematik (angesiedelt im türkischen Milieu) war ein Jahr lang nicht nur Thema in den Tanzklassen, sondern auch im Fachunterricht Deutsch, Englisch, Religion, Geschichte, Chemie etc. Es ist ein Mutmacherbuch - auch für tanzunerfahrene LehrerInnen - sich an ein solches Projekt zu wagen!
164 Seiten, Maxiformat mit vielen Fotos und Anhängen, 2 CDs mit Musik für Unterrichtsstunden und Choreografien lieferbar.
BoD 2014
Tanztheaterprojekt Romeo und Julia
Ziele des Projekts
1.Wir wollten sehr vielen SchülerInnen durch ein gemeinsames Projekt
die Erfahrung vermitteln, dass sie Großartiges auf die Beine stellen
können, wenn sie über längere Zeit gemeinsam an einem Thema
arbeiten und wie viel Spaß und individuelle Erkenntnis die Arbeit
neben aller Mühe und Disziplin ihnen bringen kann.
2.Im Mittelpunkt des Projekts sollte kreativer Tanz stehen, ein Bereich,
der in der Schule immer noch nicht verortet ist (obwohl hinlänglich
bekannt ist, wie viele Lernfelder durch Tanz abgedeckt werden
können). Wir wollten, dass SchülerInnen und LehrerInnen sich
gemeinsam auf etwas völlig Neues einlassen und tänzerisch an einem
Thema arbeiten.
3.Durch Kooperation mit einer Tänzerin/Tanzpädagogin sollten
SchülerInnen und LehrerInnen Mut gemacht werden, auch
selbstständig weiterzuarbeiten. Auch die (meist tanzunwilligen) Jungen
sollten im Tanzbereich eingebunden werden.
4.Ein weiterer Gesichtspunkt war die Einbindung vieler ausländischer
SchülerInnen in das Projekt.
5.Weiterhin sollte das Projekt thematisch so interessant sein, dass es in
vielen Fächern im Unterricht behandelt werden konnte – auch von
LehrerInnen, die nicht direkt am Tanztheaterprojekt teilnahmen. Die
Romeo und Julia – Thematik (Liebe, Hass, familiäre/kulturelle
Unterschiede, Gewalt, Tod) lieferte dafür eine gute Grundlage.
Verlauf des Projekts
1.Das Projekt wurde ein halbes Jahr vor Beginn (im Januar) auf der
Gesamtkonferenz vorgestellt, Thema, Ziele, Planung wurden erläutert,
diskutiert und beschlossen.
2.Im Verlauf der nächsten 3 Monate brachten viele Planungsgespräche
zwischen Tür und Angel, Materialien wie Tanzbücher und musikalische
Anregungen immerhin ein Viertel des Kollegiums dazu, sich auf das
Projekt aktiv einzulassen.
3.Die KollegInnen, die sich im Bereich Tanz einbringen wollten, machten
im April einen Wochenend-Lehrerfortbildungskurs Kreativer Tanz, für
einige ihre erste Berührung mit kreativem Tanz.
4.Da uns die Art unserer Tanzanleiterin, uns in kreativen Tanz
einzuführen, sehr gut gefallen hatte, baten wir sie unsere
Kooperationspartnerin zu sein, was sie gern zusagte. Ab jetzt wurde sie
in alle Planungen mit eingeschlossen.
5.Um möglichst viele SchülerInnen in das Projekt einzubinden, sollte es
vorwiegend in Wahlpflichtkursen Musik, Kunst, Technik,
Textilgestaltung, Werken in Klassen 7-10 Hauptschule und Realschule
angeboten werden.
6. Ab Mai machten ansprechende Plakate die SchülerInnen auf das
Romeo und Julia – Tanztheaterprojekt aufmerksam. Weiterhin sahen
viele Klassen in unterschiedlichen Fächern (Deutsch, Musik, Englisch
etc.) diverse Verfilmungen von „Romeo und Julia“ –Kinofilme,
Ballettfilme – auch die Westside-Story und Rhythm is it – sie wurden
also thematisch und tänzerisch auf das Projekt eingestimmt.
7. Kurz vor den Sommerferien gab es ein Treffen aller eventuell
interessierter SchülerInnen, der beteiligten LehrerInnen und der
Tanzpädagogin in der Turnhalle. Neben tänzerischen Warming-Ups
wurde den SchülerInnen das Gesamtprojekt nochmal ausführlich
vorgestellt.
8.Nach den Sommerferien wählten sich die SchülerInnen in die
projektbezoge. genen Wahlpflichtkurse ein.(4WPKs Tanz, 1 WPK
Technik/Projektionen, 2 WPKs Kostüme, 1 WPK Kunst
(Requisiten,Plakate etc.) Für die Schüler, die Französisch hatten und
darum keinen anderen Wahlpflichtkurs wählen konnten, boten wir eine
Nachmittags-AG Tanz an, außerdem gab es eine weitere AG
Film/Dokumentation und der Schulchor schloss sich dem Projekt an.
Insgesamt nahmen 170 von insgesamt 450 SchülerInnen teil, davon
über 100 TänzerInnen (40 Jungen!)Viele weitere Klassen behandelten
Aspekte des Themas im Unterricht (Deutsch, Englisch,Geschichte,
Sozialkunde, Religion, Werte und Normen, Musik…)
9.Den Verlauf unserer Romeo und Julia- Version haben wir LehrerInnen
gemeinsam erarbeitet, z.Teil auch mit einigen Klassen. Ich schrieb ein
Drehbuch und wir TanzlehrerInnen teilten uns die einzelnen Szenen
auf, die wir tänzerisch erarbeiten wollten. Der WPK-Kurs 10 (Tanz)
nahm einige wichtige Monologe und Dialoge aus dem Shakespeare-
Original auf, mit Musik unterlegt, die dann auch zur tänzerischen
Umsetzung für alle bereit standen.
10.Unsere professionelle Tanzpädagogin leitete insgesamt 15
Doppelstunden in den einzelnen Gruppen, zum Teil auch in der
Gesamtgruppe. Sie half den KollegInnen, die Hilfe brauchten, beim
Choreographieren und stand mit Rat und Tat zur Seite. Sie war
vorwiegend in den ersten beiden Monaten des Projekts in der Schule
–nach Absprache, stand danach aber auch telefonisch zur Verfügung. 11.Neben der Arbeit in den Einzelgruppen gab es im 2. Halbjahr
natürlich auch viele Extraproben am Nachmittag, weil oft mehrere
Gruppen oder sogar alle 100 TänzerInnen zusammen tanzten.
12.Vor der Aufführungswoche im März machten wir eine gemeinsame
Projekt- Woche mit allen Beteiligten, in der die Arbeiten der einzelnen
Gruppen endgültig zusammengeführt wurden.
13.Wir hatten 4 ausverkaufte Vorstellungen, viele der jeweils 300
Zuschauer*innen kamen mehrmals.
Ergebnis des Projekts
1.Dank der Kooperation mit einer Tänzerin/Tanzpädagogin trauten sich
100 SchülerInnen und einige LehrerInnen an kreativen Tanz heran,
machten dabei unschätzbare Erfahrungen und stellten ein 2-stündiges
Tanztheaterstück auf die Bühne. Tanz stand für die 100 SchülerInnen
und ihre LehrerInnen 8 Monate lang im Mittelpunkt ihres Schullebens.
Spaß, Disziplin, gemeinsames Erleben, individuelle Körpererfahrungen,
kreative Prozesse, nonverbale Ausdrucksmöglichkeiten – und das alles
im „normalen“ Schulunterricht – natürlich haben diese Erfahrungen
ihre Auswirkungen. Maldooms Spruch `You can change your life in a
dance class` klingt zwar pathetisch, enthält aber eine große Portion
Wahrheit und trifft sicher auch ein bisschen auf die SchülerInnen und
LehrerInnen unseres Tanzprojekts zu.
2.Durch die Verlagerung der Romeo und Julia- Story in die deutsch-
kurdische Realität und die Einbindung vieler ausländischer
(größtenteils kurdischer) SchülerInnen in ein Projekt, in dem sie
nonverbal viele Facetten ihrer Kultur einbringen konnten, geschah ein
Annäherungsprozess auf beiden Seiten – viele Fragen tauchten in den
Gruppen plötzlich auf, die diskutiert oder tänzerisch bearbeitet wurden.
Unsere Julia nicht, wie eigentlich geplant, eine Kurdin ist, sondern
eine Deutsche und ihr Romeo war Kurde - diese Konstellation
entwickelte sich im Vorfeld durch Gespräche mit unseren kurdischen
SchülerInnen, denen die Thematik `Verheiratet-Werden` zu nah war,
sie wollten sie auf keinen Fall auf die Bühne bringen – und wir nahmen
darauf Rücksicht. Das Projekt hat kleine Brücke geschlagen zwischen
unseren deutschen und ausländischen SchülerInnen –
3.Das Thema Romeo und Julia mit all seinen Einzelfacetten war 8
Monate lang präsent im gesamten Schulzentrum – in den
Projektgruppen, im Unterricht vieler Fächer.
4.Das Gesamtprojekt (Tanz, Kostüm, Licht+Ton, Projektion, Chor,
Requisiten/ Media, Dokumentation, Unterrichtseinheiten im
Fachunterricht) hat fächerübergreifend zu einer sinnlichen Erfahrung
der Romeo und Julia-Problematik geführt und zu einem `Wir-Gefühl`: Wir, so unterschiedlich wir sind, schaffen es, so was Tolles auf die
Bühne zu stellen! – Eine solche Erfahrung hat seine Auswirkungen..--
Erhältlich in allen Internetshops (Amazon, buch.de etc) und in Buchhandlungen auf Bestellung.
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https:/www.bod.de/buch/gerda-smorra/tanztheater-in-der-schule---z-bsp--romeo-und-julia/9783732295975.html
Bevorzugter Shop:https://shop.autorenwelt.de/products/tanztheater-in-der-schule-z-bsp-romeo-und-julia-facherubergreifendes-tanztheaterprojekt-fur-lehrerinnen-aller-fachrichtungen-der-sek1-2-tanz-in-die-schule-bringen-auch-ohne-oder-mit-nur-wenigen-tanzerfahrungen-tipps-projektbeschreibung-szene
Inhalt
A Tanz/Tanztheater in der Schule –
Ein kritischer Rundblick
1. You can change your life in a dance class 1
(Royston Maldoom)
2. Förderprogramme für Tanz an Schulen – 2
Professionelle TänzerInnen arbeiten mit
SchülerInnen
3.Tanzprojekte mit außerschulischen Anbietern sind 3
zwar fantastisch – Tanz kann aber auf diesem Weg
nicht effektiv in Schule verankert werden
B Warum Sie als FachlehrerIn für 7
Musik, Mathe, Deutsch, Sport, Geschichte
etc. sich trauen sollten, mit Ihren Klassen zu
tanzen
C Acht Monate fächerübergreifendes
Tanztheaterprojekt „Romeo und Julia“ –
von der Planung bis zur Premiere
1. Ziele des Projekts 10
2. Möglichkeiten des fächerübergreifenden 10
Arbeitens an einem klassischen Thema:
Romeo und Julia
3. Planungsphasen vor Projektbeginn 14
4. Verlauf nach Projektbeginn 18
5. Fazit 33
D Romeo und Julia: Szenen 1-16 35
(eigene Version)
E Einige Unterrichtsstunden und
Choreografien
1. Hinführung zur 1. Szene 78
2. Choreografie 1. Szene 82
3. Einige Choreografien 2. Szene 85
4. Hinführung zur 8. Szene 90
5. Choreografie 8. Szene und Überleitungen 92
6. Choreografie 9. Szene 95
7. Choreografien 10. Szene 98
8. Choreografien 12. Szene 105
9. Hinführung zur 13. Szene 112
10.Choreografie 13. Szene 114
11.Hinführung zur 14. Szene 116
12.Choreografie 14. Szene 118
13.Choreografie 15. Szene 121
14.Hinführung zur 16.Szene 125
15.Choreografien 16.Szene 126
F Tanzen Sie mit Ihren SchülerInnen ! 130
Anhang 1: Literaturvorschläge 131
Anhang 2: Arbeitsblatt: Praxisvorschläge Tanz 133
Anhang 3: Arbeitsblatt: Musikvorschläge 136
Anhang 4: Filme 146
Anhang 5: Rollen-Wunschliste 147
Anhang 6: CD -Playlist zu den in E vorgeschlagenen
Unterrichtsstunden und Choreografien 148
Wie schön, wenn mich junge LehrerInnen anschreiben, die mein Buch gekauft haben und jetzt sich in ein Tanztheaterprojekt hineinwagen. zum Thema "Romeo und Julia".
Mein Buch enthält - geht bei Selfpublishern nicht anders - leider nicht die dazugehörige Musik. Aber natürlich verschicke ich auf Anfrage die CD 1 mit Musik zu den Choreographien und die CD 2 mit
Musik zu einzelnen Unterrichtsstunden. Hab`s gerade erst wieder gemacht.